Atelier-Umzug

nach elf Jahren gelungener und gelebter Ateliergemeinschaft unterschiedlicher; künstlerischen und handwerklichen Disziplinen in der Heusteigstraße 43C im Hinterhof zweier Gebäude mit insgesamt ca. 280qm, wo ich mir anfangs eine alte Schmiede für Klavierrahmen teilte. Unsere Gemeinschaft setzte sich mit Mode-Design-Kunst-Fotografie, Goldschmiede, Schneiderei, Theater-Film und Video-Kulissen-Bau und Fahrradbau zusammen. Dann mussten wir und die anderen Mieter wegen Verkauf ausziehen. So kam ich in eine alte Hutmacher-Werkstatt,... meinem neuen Atelier-Olgastraße 72A mit Obergeschoss und Kellerräumen und sogar eigenen Parkplätzen mit  insgesamt ca. 180 qm. 


Montag, 16.09.1996

An alle meine Helfer, die es mir ermöglichen in den neuen Atelierräumen finanziell befreiter und so auch künstlerisch konzentrierter zu arbeiten: 


Liebe Mutti, es ist vollbracht!

Lange war ich gehemmt und wohl auch frustriert, meine alten Atelierräume, mein Labor, meinen Weltempfänger, mein Ding in der Heusteigstraße 43C aufgeben zu müssen. Nicht, dass ich immer daran geglaubt habe ähnliches zu finden. Nein. Aber etwas (nach immerhin 11 Jahren) aufgeben zu müssen, für das ich wirklich gekämpft und gerackert habe, das war ungewohnt schwer für mich.

Als wir damals anfingen, mussten wir noch so viel in Ordnung un in Funktion bringen. Nun ist das komplette Wohn-und Ateleier-Haus, mit dem schönen altem Fachwerkgebäude (nach einigen Querelen) verkauft.  Mit dem Umbau wurde sofort begonnen. So habe ich mich zu schnellst möglichem Auszug entschieden.

Meinen herzlichsten Dank an meine liebste Eva und an meinen Freund und Nachbarn Martin, die sich von der vielen Arbeit, die mich fast verzweifeln ließ nicht abschrecken ließen mir, ein Wochenende lang beim Umzug zu helfen. Wahnsinn. Und meine jetzige Erleichterung verdanke ich diesen Beiden in vereinten Kräften, die so viel Energie verbrauchten! Ich kann den Beiden gar nicht genug danken dafür! 

Nun steht alles schon im neuen Atelier!

Und so in Beschlag genommen, scheint es auch, wir passen zusammen. ln den nächsten Tagen und Wochen werde ich eine neue Ordnung und praktikable, bewährte Hilfsmittel und Malwände installiert haben. Dann! Ja dann kann wieder geschafft werden!
Ehrlich gesagt, habe ich wegen der ldee für einen Atelier-Zuschuss lange keine Ruh gehabt: soll ich 's machen, frag ich, lasse ich's, geht's auch ander‘s, gehts überhaupt? Doch jetzt bin ich froh gefragt zu haben und danke für das entgegen gebrachte Vertrauen.
Und so nun im Ergebnis dann noch der unvermeidliche Hinweis auf das zugehörige Konto, das die unterschiedlichen Geldwerte zur Miete verwaltet: xxx Verwendungszweck bitte Atelierzuschuss 72A scheiben. Dieser AteIierzuschuss soll zeitlich nicht uneingeschränkt gelten, aber doch für mindestens ein Jahr.
Meine Dankes-ldee ist, allen beteildigten Spendern eine Jahresgabe zu machen. Ein Multiple. Ihr werdet sehen was es wird.
Ach ja, Martin hat mir auch noch, begeistert und inspiriert über das letztentstandene Bild im alten Atelier eine Kunstbetrachtung geschrieben. Diese liegt diesem Brief bei, und ichwünsche allen beim Lesen neue Anregungen und Erkenntnisse über: Die Anschauung des Unbegreifbaren. 

Sei gegrüßt und bis zum Wiedersehen wünsche ich Dir alles Liebe und Gute!